Jeanette Neidhardt-Rosenberger ist seit 26 Jahren selbstständige Interior Designerin und Feng Shui Beraterin. Zusammen mit ihrem Mann führt sie ein Büro für Architektur und Interior Design in Stuttgart und bietet ihren Kunden ganzheitliche Einrichtungskonzepte mit Umsetzungsbegleitung an.
Heute erzählt sie im Interview für Baltic Design Blog, was für die meisten von uns Zuhause wirklich bedeutet, was man daraus für die Gestaltung der eigenen vier Wände mitnehmen kann, zeigt Einblicke in ihre eigene Wohnung und gibt Tipps für ein besseres Wohngefühl.
Liebe Jeanette, du hast neulich eine kleine spontane Umfrage in deinem Bekanntenkreis durchgeführt zu der Frage, was das Zuhause ausmacht. Was haben die Menschen geantwortet?
Ja, das war in der Tat recht spannend. Für eine Präsentation hatte ich mir das Thema ZUHAUSE ausgesucht und kam schnell auf die Frage: Was macht ein Zuhause aus? Und daraus habe ich eine kleine Umfrage in meinem Bekanntenkreis gestartet. Sie sollten mir in einem Satz schreiben, was für sie ein Zuhause ist. Die Antworten waren spannend:
… ein Ort an dem es ordentlich, warm und ruhig ist…
… ein Ort an dem ich gut schlafen kann…
… auf dem Balkon die Sonne genießen kann und abends vor dem Kamin sitze…
… an dem ich die Arbeit abstreifen kann…
… ein Ort auf den ich mich jeden Abend freue…
… ein Ort an dem ich frei atmen kann…
… eine Wohlfühloase und ein Entspannungsort…
… ein Ort für die Familie, mit dem Gefühl der Geborgenheit…
… ein Ort an dem ich zur Ruhe kommen kann…
… ein Ort an dem ich keine Rolle spielen muss und jeder sein kann wie er ist…
… ein Ort mit vielen schönen Erinnerungen…
… Geborgenheit, Wärme, Licht und eine Badewanne…
… Energie sammeln und neue Ideen finden…
Und wenn man sich die Punkte so durchliest, stellt man fest, es sind die Emotionen und die persönlichen Empfindungen die ein Zuhause ausmachen. Es ist nicht wichtig, dass die Wohnung groß und luxuriös ausgestattet ist, sondern viel wichtiger ist, dass sie meine Wohn-Bedürfnisse erfüllt.
Welche Bereiche sind wichtig, damit man sich Zuhause wohl fühlt?
Sicherheit – Erholung – Gemeinschaft und Kommunikation – Kreativität – Selbstdarstellung
Dies sind die Oberbegriffe, die für ein Zuhause wichtig sind, allerdings sind die Schwerpunkte für jeden etwas anders.
Ein Zuhause soll uns SICHERHEIT vermitteln – abends wieder in unsere vertraute Umgebung zurückkommen zu können. Einen Schlüssel zu haben für seine Wohnung und von außen geschützt zu sein. Wobei sich hier der eine „nur“ in einer Dachwohnung wohl und sicher fühlt und der andere hat kein Problem in einer Erdgeschosswohnung mit vielen Glasflächen zu wohnen.
Ein weiterer Punkt ist die ERHOLUNG die uns unser Zuhause geben soll. Ein Raum in dem wir uns vom Alltag erholen können. Somit auch gut schlafen können, uns fallen lassen können und all die Einflüsse, die täglich auf uns einströmen loslassen können. Ein Raum in dem nur wir wichtig sind.
Natürlich darf bei einem Zuhause auch die GEMEINSCHAFT und KOMMUNIKATION nicht fehlen. In den heutigen Wohnungen ist es oft der Esstisch und immer öfter auch die Küche, wo Gespräche und Austausch stattfinden – ein Platz für Begegnungen.
Nicht zu vergessen, das eigene Zuhause ist auch ein Platz für die eigene KREATIVITÄT. Das Zuhause ist ein Raum den wir uns selbst ein-richten können, diesen können wir ganz nach Lust und Laune gestalten. Frei nach dem Motto: ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!
Und zu guter Letzt ist die eigene Wohnung auch ein Ort für die eigene SELBSTDARSTELLUNG, die eigene Visitenkarte. Hier kann ich mich mit Gegenständen, Bildern, Kunst und Möbeln umgeben, die meinen ästhetischen Bedürfnissen entsprechen. Spontan fallen mir hier viele schöne Villen aus Hochglanz-Architektur-Zeitschriften ein. – Auch das ist Zuhause erlaubt.
Was nimmst du als Interior Designerin daraus für dich mit?
Zusammengefasst kann ich sagen, dass es bei meiner Arbeit als Interior Designerin schon immer darum ging, erst die Wünsche und Bedürfnisse meiner Kunden herauszufinden und weiterzuentwickeln, diese dann in die Raumgestaltung umzusetzen. Oftmals sind viele Gespräche notwendig (und manchmal befrage ich auch Ehepaare getrennt voneinander, da hier die wirklichen Wohnwünsche herauskommen). Denn jeder hat eigene Wünsche und Vorstellungen und wenn mehrere in einem Haus/einer Wohnung wohnen, sollte man jedem gerecht werden, das ist manchmal gar nicht so einfach! Und erst wenn dies stimmig zusammenpasst, geht es an Farben, Materialien, Licht und Einrichtungsstile. Und das ist genau das spannende an meinem Beruf, dass ich diesen so gerne mache.
Jetzt zu dir: Wie bist du zu deinem Beruf – Interior Designerin eigentlich gekommen?
Ich bin mit Möbeln aufgewachsen. Mein Vater war Handelsvertreter für schöne Design-Möbel aus Italien, Österreich, Deutschland und Japan und unsere Sonntagsspaziergänge gingen (damals zu meinem Leidwesen) oft an Einrichtungshäusern vorbei. Nach dem Abitur machte ich dann eine Ausbildung zur technischen Zeichnerin im Möbel- und Innenausbau in einer Schreinerei mit angeschlossenem Innenarchitekturbüro – aus dieser Zeit habe ich viel Praxiswissen mitgenommen. (Und auch meinen Mann kennengelernt.) Danach arbeitete ich im Planungsbüro verschiedener Einrichtungshäuser und für Innenarchitekten und ergänzte meine Ausbildung noch mit einer 2-jährigen Weiterbildung mit Abschluss im Bereich Möbeldesign und Interior Design. Seit über 25 Jahren arbeite ich selbstständig als Interior Designer und erarbeite für meine Kunden Einrichtungskonzepte, die wir dann zusammen umsetzen. Seit 20 Jahren führe ich mit meinem Mann unser Architekturbüro ROSENBERGER + NEIDHARDT.
Mich begeistert mein Beruf nach wie vor, da es immer spannend ist, wenn meine Ideen und Visionen, die zuerst auf Papier, dann am Computer entstehen, umgesetzt werden und meine Kunden ein schönes Zuhause haben.
Welcher aktuelle Trend in der Inneneinrichtung gefällt Dir besonders gut?
Als aktuellen Trend kann man sagen, dass erlaubt ist, was gefällt. Kombinationen und auch Stilbrüche machen viele Einrichtungen sehr spannend. Und so langsam gibt es auch immer mehr Mut zur Farbe, was mir gut gefällt. Natürlich spiegelt sich der Trend auch in unserem heutigen Leben wieder. Flexibilität ist gefragt und somit gibt es derzeit viele leichte Möbel, mit denen man leicht umziehen kann - angefangen von leichten Sofas im skandinavischen-nordischen Stil bis zu modularen Schrankmöbeln.
Das Schöne daran ist, dass sich dadurch immer wieder neue Wohnlösungen ergeben können.
Wie wohnst du selber? Welche Einrichtungsstile findet man bei Dir Zuhause?
Wir hatten das Glück und konnten vor einigen Jahren ein altes Haus von 1928 kaufen, in dem wir wohnen und arbeiten. In unserem Haus wurden die schönen bestehenden Details (Holz-Handläufe, schöne Türprofile, Geländer und aufwändige Holzdecken) aufgearbeitet und mit modernen Möbeln, Klassikern und Einrichtungselementen kombiniert.
Bei uns findet man viel Weiß und Schwarz – Naturtöne – Nussbaum und Kirschbaum (und im Büro auch Grün) - und ich habe eine Vorliebe für weiche Teppichböden.
Ansonsten brauche ich viel Luft und Platz um mich herum und versuche nicht zu viele (unnötige) Dinge anzusammeln, bei denen man am Ende nicht weiß wohin damit. Mit weniger lebt es sich leichter.
Was inspiriert Dich in Deiner Arbeit?
Wenn ich neue Räume betrete oder in Häuser komme, versuche ich zu erspüren, wie die Energie dort ist und wie die Räume auf mich wirken. Das ist immer sehr spannend und aufschlussreich, wenn man sich darauf einlässt. Ebenso interessieren mich die Geschichten der Häuser.
Ansonsten stöbere ich gerne im Internet, eine meiner Lieblingsseiten ist momentan das www.ad-magazin.de , sowie Pinterest, Houzz, Atrium – und ich lese auch noch ganz klassisch Wohn- und Architekturzeitschriften. Natürlich ist die Kölner Möbelmesse im Januar immer ein Pflichttermin und auch die Möbelmesse in Mailand ist spannend.
Noch ein letzter Gestaltungstipp für alle, die die eigene Wohnung zu einem richtigen Zuhause machen möchten?
Eine gewisse Grundordnung ist wichtig, deswegen darf weg was nicht mehr gebraucht wird, oder mit was man nichts Positives verbindet.
Platz für liebgewonnene Dinge sollte es unbedingt geben, das können Bilder sein, ein Erbstück, Urlaubserinnerungen etc.
Für die passende Atmosphäre ist die passende Beleuchtung ganz wichtig!
Und in großen modernen Häusern mit viel Glas und Beton muss unbedingt die Akustik durch Stoffe und Textilien angepasst werden.
Farbe darf gerne eingesetzt werden – damit es nicht zu „bunt“ wird, sollte man sich auf eine dominante Farbe festlegen, und die anderen Farben dezent dazu kombinieren.
Und dann sollte man beim Möbelkauf möglichst keine Kompromisse machen, lieber noch etwas sparen und dann das passende kaufen, an dem man lange seine Freude hat. Qualität macht sich nach wie vor bezahlt!
Ich erarbeite mit meinen Kunden immer gerne ihrem persönlichen Masterplan in dem die gesamte Wohnung entsprechend durchgeplant ist und damit haben meine Kunden dann ihren „Fahrplan“, welche Möbel sie tatsächlich brauchen und (nach und nach) kaufen können – somit lassen sich teure Fehlkäufe vermeiden.
Es lohnt sich also im Vorfeld seine Wohnung zu planen, bevor man zum Einkaufen geht.
Liebe Jeanette, vielen lieben Dank für das Interview!
Weitere Infos:
https://www.facebook.com/raumgeschichtenjeanette/
https://www.pinterest.de/jeanetteneidhar/
Fotos: Oot-Oot, Kaissu, Anna Kilpe, Terje Ugandi, Jeanette Neidhardt-Rosenberger
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.
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WandaHe
July 12, 2018
Zuhause ist da, wo die Familie ist. Oder wie sehen andere das?